Ich arbeite gerne mit Tricks. Nein, keine Sorge, ich trickse niemand anderen aus, nur mich selbst und das allzu gerne! Wie ich das mache? Ich habe mir für unterschiedliche Situationen, die in mir Stress oder negative Emotionen hervorrufen, oder die mir auf irgendeine...
WTF – oder die Methode des Ankersetzens
Ich arbeite gerne mit Tricks. Nein, keine Sorge, ich trickse niemand anderen aus, nur mich selbst und das allzu gerne! Wie ich das mache? Ich habe mir für unterschiedliche Situationen, die in mir Stress oder negative Emotionen hervorrufen, oder die mir auf irgendeine Art Energie abziehen, Sinnbilder, Sprüche oder Begriffe überlegt, die ich mir für genau diese Situationen antrainiere und die mich dabei unterstützen, wieder ins Hier und jetzt zu gelangen.
What the f***? Ja ganz genau! Bin ich plötzlich zum Beispiel außerordentlich wütend wegen einer Situation und mir geht genau dieses WTF durch den Kopf, habe ich mir eine andere Bedeutung für diesen Begriff antrainiert.
Anstelle mich weiter zu ärgern, frage ich mich:
W:
Wo bin ich gerade und was ärgert mich so?
T:
Gab es einen bestimmten Trigger, also Auslöser (wie ein Wort, auf das ich reagiere)?
F:
Und vor allem, wie finde ich schnell wieder zu meinem Fokus, also das, was gerade wirklich wichtig ist zurück?
Der Trick des positiven Ankersetzens
Sogenannte Anker, wie mein WTF, helfen dir dabei den Geist auf Erfolg, Entspannung oder Fokus auszurichten. Mein WTF unterstützt mich zum Beispiel dabei, schnell ins Hier und Jetzt, also meine Achtsamkeit zurückzukommen. Wenn die innere Ruhe zurückgekehrt ist, gelingt es mir wieder leichter, die Situation richtig einzuordnen und eventuell eine Lösung zu finden.
Klar, es besteht die Möglichkeit, dass die Situation nach wie vor Kacke ist. Manchmal ist das so im Leben und der eine Kollege nervt noch immer unendlich 😊. Ein klarer Kopf und Fokus auf das Hier und Jetzt kann aber trotzdem nur von Vorteil sein: für dich und für deine Umgebung.
Das Ankersetzen ist eine Technik im Mentaltraining, die darauf abzielt, positive Bilder, Gefühle oder Handlungen mit einem bestimmten Auslöser zu verknüpfen. So ähnlich wie bei der klassischen Konditionierung. Es geht darum, sich bewusst eine mentale Verbindung zwischen dem gewünschten Zustand oder der gewünschten Leistung und einem Ankerreiz zu schaffen.
Das Ankersetzen kann in verschiedenen Bereichen angewendet werden. So kannst du es im Sport einsetzen – es gibt Sportler, die setzen sich zum Beispiel mentale Bilder von Tieren als Anker, wie einen Gepard bei einem wichtigen Laufwettkampf, der sie mental antreibt. Außerdem können dich Anker auch bei Prüfungsängsten oder beim Aufbau von Selbstvertrauen unterstützen. Durch diese Technik lernst du positive Erfahrungen und Emotionen, wie in meinem Beispiel eben das Zurückfinden zur inneren Ruhe, gezielt abzurufen und somit in herausfordernden Situationen deine optimale mentale Verfassung zu erreichen.
Hast du dir auch schon einmal für Situationen, die unter anderem Angst, Wut oder unangenehme Gefühle wie Anspannung auslösen, Anker gesetzt? Wenn ja, schreibe es mir gerne in die Kommentare, man kann ja schließlich nie genug Helferlein zur Hand haben.