plus Workshop Ankündigung Als ich 11 Jahre alt war, hatte ich solche Angst vor meinem Lehrer, dass ich, als er "setzen!" rief, während ich an der Tafel stand, mich direkt vor seine Füße auf den Boden setzte. Ich hatte es nicht unter Kontrolle... zu viele Emotionen auf...
„Ich bin super überdreht und kann nur noch 4 Stunden schlafen, Schatz!“, sage ich genervt um 2 Uhr morgens zu meinem Partner.“ Ich habe ihn aufgeweckt, um mich nicht länger meinem Gedankenkarroussel hinzugeben und anders als ich in so einer Situation reagiert hätte, ist ER wie so oft entspannt und meint nur „Ich seh‘ das ganz anders als du! Du hast noch vier ganze Stunden Schlaf vor dir! Also freu dich!“ Er dreht sich um und schläft weiter.
Die gute alte Geschichte vom halb vollen oder halb leeren Glas denke ich am nächsten Morgen. Aber wieso gelingt es mir auch als Mentaltrainerin nicht in allen Situationen, das Glas halb voll, also die Situation eher positiv zu sehen?
Carol Dweck, eine Psychologin und Professorin, der Stanford Universität würde mir wahrscheinlich sagen, dass man nicht in allen Situationen dasselbe positive Mindset hat, prinzipiell aber ein offenes Mindset trainieren kann. Ihr Konzept vom Growth und Fixed Mindset beschäftigt mich schon länger, nur dachte ich bis jetzt, dass ich in allen Bereichen ein durch und durch positives Mindset besitze. Nun ja, falsch gedacht. Ich habe es NOCH nicht (not yet), mit Betonung auf noch!
Aber was genau ist jetzt eigentlich der Unterschied zwischen einem fixierten und einem Wachstums-Mindset?
Das Fixed-Mindset:
Menschen mit einem Fixed-Mindset glauben, dass ihre Fähigkeiten und ihre Intelligenz festgelegt sind – eine Art „festes Potenzial. Ein typischer Glaubenssatz wäre da zum Beispiel: „Ich bin nicht gut in Mathematik“.
Menschen mit einem fixierten Mindset meiden auch Herausforderungen, da diese ihre vermeintlichen Grenzen aufzeigen könnten. Rückschläge werden als persönliche Niederlagen betrachtet, und der Fokus liegt eher darauf, bereits vorhandene Fähigkeiten zu demonstrieren, anstatt sich weiterzuentwickeln.
Ein fixiertes Mindset kann man aber auch zu bestimmten Themen oder Bereichen haben. Wie in meinem Beispiel die Vorstellung, dass wenn ich bis zu einer gewissen Uhrzeit nicht eingeschlafen bin, dann entweder gar nicht mehr einschlafe oder eben die Stunden die bleiben definitiv zu wenig sind.
Das Growth-Mindset:
Im Gegensatz zum Fixed-Mindset verkörpern Menschen mit einem Growth-Mindset die Überzeugung, dass ihre Fähigkeiten durch Anstrengung und Lernen entwickelt werden können. Herausforderungen werden als Chancen für Wachstum angesehen, und Rückschläge dienen als Lehrstunden. Diese Denkweise fördert eine positive Einstellung gegenüber Bemühungen und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen.
Doch was bedeutet das nun für dich? In ihren Studien fand die Carol Dweck heraus, dass dein Mindset tiefgreifende Auswirkungen auf dein persönliches Wachstum und deinen Erfolg im Leben haben. Sich ein growth mindset anzueignen – zum Beispiel mithilfe von mentalem Training, hilft dir dabei, deine Hindernisse nicht mehr als Störfaktoren, sondern vielmehr als Sprungbretter zu sehen. Du lernst also die Perspektive zu wechseln und jeder „Fehler“, egal in welchem Lebensbereich, wird zu einer Gelegenheit, zu lernen und dich zu verbessern. Das schafft nicht nur eine resilientere, also widerstandsfähigere Mentalität, sondern fördert auch langfristiges dein persönliches Wachstum.
In welchem Bereich hast du bereits ein „Growth-Mindset erworben oder in welchem hättest du es gerne? Ich bin gespannt! Deine Melanie
PS: Ich schlafe jetzt übrigens super und selbst wenn es einmal sehr spät wird, sage ich mir jetzt nur mehr den Satz: „Juhu, ich kann noch XY Stunden schlafen!“
PPS: Falls dich die Thematik noch mehr interessiert, kann ich dir auch das Buch „Selbstbild: Wie unser Denken Erfolge oder Niederlagen bewirkt“ von Carol Dweck empfehlen!